Es ist 2025, brauchen wir wirklich noch Antivirus-Software?
Man könnte leicht denken, dass man auf einen zusätzlichen Virenschutz verzichten kann, da moderne Betriebssysteme bereits über integrierte Sicherheitsfunktionen verfügen. Aber haben Sie schon mal von Zero-Day- und Zero-Hour-Angriffen gehört? Hierbei handelt es sich um Bedrohungen, die Schwachstellen in Ihrem Betriebssystem offenlegen, lange bevor der Sicherheitsanbieter davon Wind bekommt und einen offiziellen Patch veröffentlicht. Man könnte es also den toten Winkel des Betriebssystems nennen. Und da es sich um ein neues oder gerade erst entstehendes Problem handelt, können Sie sich nicht mit eingebauten Sicherheitsfunktionen darauf vorbereiten.
Ich bin im Internet immer vorsichtig, brauche ich trotzdem ein Antivirus-Programm?
Dies ist ein weiteres beliebtes Argument bei Antivirus-Gegnern. Wenn sie ausschließlich legitim aussehende Seiten und seriöse Online-Shops besuchen und Apps nur von offiziellen App-Stores herunterladen, gibt es doch keinen Grund zur Sorge, oder? Falsch!
Anders als viele Leute glauben, bekommt man Viren und Malware nicht nur durch den Besuch zwielichtiger Websites, das Klicken auf Pop-Up-Werbung und Links oder das Herunterladen verdächtiger Dateien.
Untersuchungen zeigen zwar, dass nicht jugendfreie Websites voller Malware sind, doch haben sie mit Sicherheit kein Monopol darauf. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass Sie beim Besuch einer Website nicht einfach nur "surfen", sondern Informationen herunterladen und damit auch bösartige Codes, die Malware enthalten können. Also ja: Die scheinbar harmlosen Heimwerker-Websites oder Online-Kurse könnten in der Tat unwissentlich Malware verbreiten.
Über Viren hinaus, welche anderen Cyber-Bedrohungen sollte ich mir bewusst sein?
- Botnets: Botnets oder auch Roboternetzwerke sind im Grunde genommen ein Netzwerk aus gekaperten Computern und Geräten, die mit Malware infiziert wurden, um Betrügereien und andere Aktivitäten durchzuführen. Das bedeutet, dass Ihr Computer verwendet werden kann, um Spam-E-Mails zu versenden, Klickbetrug auszuführen, Identitätsdiebstahl zu begehen, andere mit Adware zu infizieren, Viren zu verbreiten und vieles mehr.
- DDoS-Angriffe: Eine "distributed denial of service" oder DDoS-Angriff kann eine Website lahmlegen, indem mehr Datenverkehr gesendet wird, als das Netzwerk verarbeiten kann. Zu den namhaften Opfern in der Vergangenheit gehören unter anderem CNN, Amazon, Airbnb, Netflix und PayPal. Die Gründe für solche Angriffe können von Hacktivismus, neidischen Konkurrenten oder politischen Motiven bis zu persönlicher Rache reichen.
- Phishing: Kennen Sie diese dubiosen E-Mails, die Sie von Ihrer "Bank" erhalten und in denen Sie aufgefordert werden, Ihre Informationen durch Klicken auf einen Link zu aktualisieren? Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Phishing-E-Mails, die darauf abzielen, vertrauliche Informationen wie Ihre Bankverbindung, Passwörter und mehr zu stehlen.
- Ransomware: Der Name ist Programm. Das englische Wort "Ransom" bedeutet Lösegeld und es handelt sich hierbei um eine Art von Malware, die Ihre Dateien oder Ihren Computer als Geisel hält, bis Sie den Angreifern ein Lösegeld zahlen.
- Malware-Infektion: Malware ist ein Sammelbegriff für bösartige Software-Varianten, die Viren, Trojaner, Würmer, Spyware und mehr umfassen.
Also könnte es gut sein, dass es sich lohnt, rund 40 Dollar pro Jahr für Antivirus-Software auszugeben. Aber spielt es wirklich eine Rolle, welches Antivirus ich wähle?
Ja! Zwar streben alle diese Anbieter von Antiviren-Programmen danach, Ihren Computer vor Malware und Cyberkriminellen zu schützen, dennoch sind einige davon möglicherweise besser auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten als andere. Beispielsweise sind einige Antivirus-Programme ausschließlich für Mac-Computer entwickelt worden, andere sind besser für Windows-PCs geeignet. Es gibt Antivirus-Pakete, die praktische Extras wie Jugendschutz, Passwortverwaltung und einen Gaming-Modus enthalten. Keine Sorge, wir haben alle unsere Tests & Rezensionen kategorisiert, damit Sie das richtige Antivirus-Paket für Ihre Bedürfnisse und Geräte finden!
Welche beliebten Antivirus-Marken haben es nicht in die Top-10-Liste geschafft und warum?
Unser Testverfahren konzentriert sich auf die Leistung des AV, das Preis-Leistungs-Verhältnis, zusätzliche Funktionen und Benutzerbewertungen. Darüber hinaus sollten unsere Top-Empfehlungen keine Skandale im Zusammenhang mit Datenschutzverletzungen oder Datenmissbrauch aufweisen.
Im Folgenden finden Sie einige Antivirus-Marken, die es aus dem einen oder anderen Grund nicht in unsere Top-10-Liste geschafft haben.
Kaspersky: Obwohl Kaspersky eine der beliebtesten AV-Marken ist, haben wir das Unternehmen aus unserer Liste gestrichen, nachdem es im letzten Jahr bei der Analyse und Erfassung des Internetdatenverkehrsseiner Nutzer erwischt wurde. Es gab auch Berichte über Absprachen mit der russischen Regierung, die jedoch nie offiziell belegt wurden.
McAfee: Unser größter Kritikpunkt am Antivirus-Programm von McAfee ist, dass es sehr ressourcenintensiv ist. Sobald Sie das Programm ausführen, wird Ihr Computer extrem langsam. Ja, Sie bekommen mit McAfee einen Rundumschutz, allerdings auf Kosten der Geschwindigkeit Ihres Geräts. Ihr Computer ist dann zwar, aber Sie können ihn nicht einmal benutzen, was bringt es also?
ESET Nod32: Für den relativ hohen Preis sollte man meinen, dass es einen rund um die Uhr verfügbaren Kundendienst gibt. Es gibt andere Programme in unseren Top-10-Empfehlungen, die mit den Funktionen von ESET konkurrieren, aber preislich günstiger sind.
CCleaner: Die Hauptaufgabe einer Antivirus-Software ist es, uns gegen alle Arten von böswilligen Angriffen zu schützen. Als CCleaner 2017 und erneut 2019 gehackt wurde, verlor das Programm seine Glaubwürdigkeit. Unsere Top-Empfehlungen bereinigen Ihren PC oder Mac genauso gut wie CCleaner und bieten außerdem bessere Sicherheitsfunktionen.
Malwarebytes: Uns geht es nur darum, das Beste für Ihr Geld zu bekommen, und ehrlich gesagt sind wir kein Fan des Abonnementmodells von Malwarebytes. Früher haben sie ein lebenslängliches Abonnement angeboten, aber inzwischen haben sie ihr Lizenzmodell auf komplett auf monatliche Abrechnung umgestellt.
Vipre: Obwohl es insgesamt eine vernünftige Antivirus-Lösung zu sein scheint, schaffte es Vipre nicht in unsere Top-10-Liste, weil wichtige Funktionen wie Jugendschutz, Anpassungsoptionen und Extras wie Identitätsschutz fehlen.
MacSweeper: Jede Software, die wie MacSweeper die "Drive-by-Download"-Methode anwendet, ist bei uns verpönt. Damit ist gemeint, dass sich diese Schurkensoftware stillschweigend auf Ihrem Gerät installiert, ohne dass Sie darauf klicken oder den Download akzeptieren müssen.
MacKeeper: Wir haben MacKeeper wegen seiner sehr aggressiven Werbung nicht in unsere Liste aufgenommen. Einige Menschen haben berichtet, dass sie es versehentlich installiert haben und danach Probleme hatten, es zu wieder zu entfernen.
Green Antivirus: Green AV wirbt für sich selbst, indem es Menschen über gefälschte Anti-Malware-Scanner den Eindruck vermittelt, ihr Computer sei infiziert und sie dann drängt, zum "Schutz" ihre Software zu installieren.
PC Matic: Wir mussten PCMatic von unserer Auswahlliste ausschließen, da es an unabhängigen Tests mangelte und es in unabhängigen Tests tonnenweise falsche Positive lieferte.
Comodo Antivirus: Genau wie PC Matic kann auch Comodo keine Testergebnisse von Drittanbietern vorweisen und fiel auch bei unseren eigenen Tests durch, da es keinen Schutz gegen Ransomware und bösartige URLs bietet.
Spyhunter: Auch Spyhunter schaffte es nicht in die engere Wahl, weil es nicht nur relativ teuer ist, sondern weil es Benutzerberichte über Spyhunter gibt, die gefälschte Scans zeigen, um Sie zum Kauf eines Abonnements zu verleiten.
ByteFence: Wir haben nicht einmal in Erwägung gezogen, ByteFence in unsere Top-10-Empfehlungen aufzunehmen, da einige Anwender gemeldet haben, dass es sich dabei tatsächlich um einen Virus handelt. Einigen Berichten zufolge injiziert sich ByteFence ohne Ihr Wissen oder Ihre Zustimmung in Ihren Computer.
Combo Cleaner: Wenn Sie ein bisschen suchen, werden Sie eine ganze Reihe von Rezensionen im Internet finden, die ComboCleaner als Betrug entlarven und es falscher Werbung beschuldigen. Sie fälschen anscheinend Benutzerbewertungen, verwenden gefälschte Scans und verlangen von den Leuten Geld für eher bescheidene "Reinigungs"-Funktionen.